Sonntag, 16. September 2018

Kaffeefahrt mit plattem Hintern

"Fährt jemand mit mir mit" Die Frage gibt es öfter mal bei unseren Ausfahrten. Als ich mich als Beifahrerin für den kleinen roten Salmson meldet, wusste ich noch nicht, was ich meinem Hintern damit antun würde. 

Der Salmson Grand Prix (oder war's der S4C, S4 Sport?) ist eigentlich ein Rennwagen, der sämtlichen Komfort wie Einstiegstüren, Verdeck  und Sitzpolsterung konsequent ablehnt, hier fahren keine Weicheier mit. 



Wie so oft bei unsere Fahrten ging es kreuz und quer durch unsere schöne nördliche Nordheide vorbei an herbstlichen Kürbisfeldern zunächst hin zum exklusiven Oldtimer-Händler Steenbuck, der an jedem 3. Sonntag im Monat seinen Hof öffnet zum Treffen für Oldtimer-Freunde mit und ohne altem Auto. Der Laden ist allerdings nicht gaaaanz unsere Preisklasse. 210.000 € für ein BMW 502 Cabrio hatten wir gerade nicht im Portemonnaie. 





Gereicht haben die Barschaften nach der zweiten Etappe dann für Kaffee und Kuchen im Marschencafé in Drage im Ortsteil Hunden. 


Nachdem mein Hintern auf den ersten 60 Kilometern durch die Landschaft schon ziemlich platt gesessen war, wagte ich es trotzdem noch einmal die rasante Fahrt auf einem Stück Blech ohne Gurte; ab 70 km/h kann dieses Autochen jeder Ehekrise entgegen wirken, man muss einfach die Klappe halten, die Worte verwehen im Fahrtwind. (Beim Video unbedingt den Ton andrehen. ^^)

Ich habe es übrigens zweimal ohne Kran wieder aus dem Salmson hinaus geschafft. Der Sitz ist so niedrig, dass man mit ausgestreckten oder leicht eingewinkelten Beinen quasi auf dem Boden hockt, man schiebt sich dann unter Gejohle der lieben Mitausflügler zuerst mit dem Rücken, dann mit dem Hintern die Rückenlehne hoch, um auf dem hinteren Rand der Fahrerkabine zu sitzen. Dann kann man elegant die Beine übers Blech schwingen und über den breiten Tritt anmutig wie eine Bergziege hinab klettern.  

Für den Weg nach Hause, den wir wie immer getrennt nahmen, war ich dann dankbar für den weichen Sitz im Golf. Und irgendwann zu Hause stellte ich dann an meinem heißen Gesicht fest, dass eine Lederkappe vor Fahrtwind nicht aber vor der herbstlichen Sonne schützt.



Montag, 13. August 2018

Treffen Bleckede

Wie zuletzt im Jahr 2015 fuhren wir diesmal am frühen Sonntag Morgen zum großen Oldtimer-Treffen in Bleckede.



Hier treffen Old- und Youngtimer aller Marke mit zwei, drei oder vier Rädern und eine Menge Händler, die von schicken Blechschildern bis zum Schrott alles an den Mann oder die Frau bringen wollen. 



Für uns war es eine Art Familientreffen, weil bei unserer Stammtischgruppe der ehemalige Physiklehrer vom Sohn Nummer 1 dabei war. Das war dann für unseren Sohn Anlass, sich auf den Weg zu machen. Und dann standen wir auch noch mit einem BMW-Club aus Uelzen zusammen, von denen unser Sohn schon mal jemanden kennen gelernt hatte.
Und auch Sohn Nummer 2, der gerade das Wochenende bei uns verbracht hat, kam mit seinem Motorrad hinterher. 

Die meiste Zeit verbrachten wir im Schatten rumsitzend und quatschend, immer mal wieder war einer unterwegs, organisierte sich ein Mittagessen,sah sich noch ein paar Autos an. 

Während der Verlosung wollten aber plötzlich alle aufbrechen, keine Lust mehr, es war dann doch wieder zu warm auf dem Platz.
So ganz trennen wollten wir uns dann aber doch noch nicht und beschlossen mit insgesamt 7 Leuten bei unseren Griechen Oniro in Hittfeld den Abend mit einem zünftigen Gyrosteller ausklingen zu lassen. 

Sonntag, 24. Juni 2018

Marilyn meets Mercedes

Es hätte wärmer sein können.
Es hätte trockener sein können.

Ein kleine Truppe von acht Fahrzeugen und 16 Personen besuchte gestern "Das Atelier" von Julia Heigel in Hanstedt. Die Einladung an Oldtimer-Liebhaber und -Fahrer hieß "Arts & Cars" und sollte schöne Kunst mit schönen Autos verbinden. 



Vom ehemaligen Bauern- und Geschäftshaus an der Hauptstraße durch Hanstedt hat man einen weiten Blick auf die Landschaft der  naturgeschützten Schmalen Aue. Die Oldtimer standen gestern dekorativ um das Backhaus herum auf der großen Wiese. Die Terrasse  vor dem Backhaus bot den größten Überblick übers Geschehen und so besetzten wir dort Bank und Stühle. Neben etlichen PKW waren auch einige ältere Herren mit ihren noch älteren Traktoren auf eine kleine Fachsimpelei vorbei gekommen. 






Ein wenig zu kurz kam die Kunst, weil der Künstler Kallhardt aus Emden bis zu unserer Abfahrt um 14 Uhr leider noch nicht anwesend war.  Dafür vereinnahmten wir die Figuren von Julia Heigel.

Die von mir Marilyn (Monroe aus dem Film "Das verflixte 7. Jahr") getaufte Figur musste ihren Platz wechseln, damit der Blog-Titel passt. Und der Mann setzte sich in Pose für ein Doppelportrait mit dem lesenden Mann.



Trotz heißer Bratwurst und sehr heißem Kaffee waren wir dann aber doch nach ein paar Stunden alle durchgefroren und traten den Heimweg an. 


Und da war ja auch noch Fußball......




Freitag, 11. Mai 2018

Du hattest nur einen Job.....

Der Job bestand gestern aus Fahren zwischen verschiedenen Punkten irgendwo in der Landschaft, Sitzen und Warten und Fragen stellen. 

Es begann mit einem vorwitzig gehobenen Arm beim letzten Stammtischtreffen und endete beim Schinkenbrot im Hotel Maack.

Die Idee


Neben dem Besuch von Messen und Treffen und sinnlosem Umherfahren in Gruppen sind Rallyes mit verschiedenen Aufgaben eine beliebte Beschäftigung von Automobil- und Oldtimerfreunden. Die Schinken-Rallye erlebte gestern ihre dritte Auflage. Organisiert und durchgeplant wird sie von Manfred und Regina. Als Helfer hatte ich mich als einzige gemeldet und bekam am Abend vorher meine Aufgaben zugeteilt. Ich sollte an den verschiedenen Haltepunkten die Fragen stellen und bewerten. Mit Pokerface um nichts zu verraten. Fragen waren etwa die nach dem Besitzer der Firma Jaguar (Tata, nicht mehr Ford) oder wann Frauen zum ersten Mal ohne Erlaubnis des Gatten den Führerschein machen durften (vor 60 Jahren). Es gab Fragen nach Geburtsland von Alejandro di Tomaso (Argentinien) und in welcher Automarke der Spaceman jetzt durchs All treibt (Tesla). Auch während der Fahrt waren die Teilnehmer nicht nur mit Kartenlesen beschäftigt, sondern auch mit dem Finden von bestimmten Punkten auf der Strecke.

Die Teams



Zehn Fahrzeuge fuhren gestern mit, im Gegensatz zu unseren sonstigen Fahrten nicht hauptsächlich mit Fahrzeugen aus dem Volkswagen-Werk sondern zur Hälfte alte Benz-Fahrzeuge. Zwecks Vermeidung von ehelichen Krächen waren mehrere Teams mit rein männlicher Mannschaft angetreten - mit dem Kumpel, dem Nachbarn oder dem Bruder. 


Die Rallye - Morgens


Morgens um 9 trafen die Teilnehmer ein und stärkten sich erst einmal bei einem ausgiebigen Frühstück für die kommenden Stunden. 

Erste Schätzfrage: Wie viele Schrauben?
Es wurden die Bordbücher ausgegeben und ich bekam die Fragen ausgehändigt, die ich den Teilnehmern an den Kontrollpunkten stellen sollte. 
Ich fuhr als erstes los und baute meinen ersten Kontrollpunkt auf, bei dem innerhalb der nächsten halben Stunde die Team aufschlugen, zwei Fragen beantworteten und weiter auf verschlungenen Pfaden durch den Landkreis fuhren. 



Schwierig wurde dann für mich, den zweiten Kontrollpunkt zu finden, da war und war kein Supermarkt mitten in der Pampa, so wie es im Bordbuch stand. Zum Glück kam dann der signalorangefarbene K 70 mit Regina und Manfred vorbei und lotste mich zum eigentlichen Punkt, zu dem dann nur noch acht von zehn Fahrzeugen hin fanden.
"Ihr seid doch noch nüchtern? Wo bin ich?" Gaben sich die größte Mühe, konnten aber nicht helfen

"Folge mir" 

Dann trafen wir uns alle in Appelbeck am See zu Kaffee und Kuchen. Dort war es dank einer Hundertschaft feiernder und für den Mittag schon reichlich vatertagsmäßig angetüterter Jugendlichen so laut und rummelig, dass der Parkplatz als Kontrollpunkt ausfiel.




Die Rallye - Nachmittags


Von Appelbeck fuhr ich mit kurzem Vorsprung mitten in die nächste Pampa. Diesmal ein Haltepunkt mitten im Wald zwischen Sprötze und Holm-Seppensen. Dort gab es kein Netz - also gar kein Netz. Nullkommagarkein Netz. Nur alle 10 Minuten leuchtete für 30 Sekunden das kleine "E" auf dem Smartphone auf. Ausreichend, um eine WhatsApp zu empfangen, antworten war dann wieder nicht möglich. 



Die Teams waren früher da, als erwartet und wurden abgefertigt. Bis auf einen kleinen MG, den ich schnell an meinen versteckten Punkt im Wald vorbei huschen sah und hörte. 

Aber ich musste weiter zum letzten Punkt, die Zeit war knapp.

Letzte Station - Restaurant Pharos, Ramelsloh



Die Rallye - Abends und feddisch


Beim letzten Zusammentreffen an diesem Tag gab es erst Schinkenbrot und dann die Siegerehrung. Gewonnen hat das Vater-Tochter-Team vor den zwei alten Kumpels H.G. und Günther. Dann gab es noch Blumen für die Hilfe und der Tag neigte sich dem Ende zu. 
"...and the winner is......"

Es gab Blümchen. Und eine Erklärung, warum ich immer HINTER der Kamera stehe: Die macht mich dick. 

HG hat sich verschätzt bei den Schrauben. 



Was war denn falsch? 

Das Wetter


Wir hatten ausgesprochen gutes Wetter, den ganzen Tag schien die Sonne. Nur kurz bevor wir wieder nach Maschen kamen, zog es sich etwas zu. Dass nur ein paar Kilometer weiter über die Elbe rüber die Unwetter tobten, hätten wir uns gar nicht vorstellen können.